Muffeliger Chef – wie soll da Mitarbeitermotivation entstehen?

Muffeliger Chef

Sind Ihre Mitarbeiter wenig bis gar nicht motiviert? Stapelt sich bei Ihnen die Arbeit? Verlieren Sie Umsätze oder gar Kunden? Nichts läuft mehr so wie es laufen sollte? Dann sollten Sie sich einmal die Zeit nehmen und aus dem hektischen Arbeitstag ausbrechen um zu beobachten und reflektieren. Sehr oft werden Sie erkennen, dass nicht die Mitarbeitenden die Probleme sind, sondern das es an der Führung liegt. Ein alt bekanntes Sprichwort hat hierzu leider allzu oft seine Richtigkeit „Der Fisch fängt vom Kopf her an zu stinken“. Die Einstellung, das Vorleben als auch die Verhaltensweisen, sowie die ausgesprochene aber vor allem auch die nonverbale Kommunikation können zu fehlender Mitarbeitermotivation führen. Dieses wurde mir vor kurzem, bei einem Kundenbesuch, sehr plakativ demonstriert.

Vor kurzen hatte ich an einem Montagmorgen um 9 Uhr einen geschäftlichen Termin bei einem Kunden. Ich war bereits 10 Minuten vor dem Termin vor Ort. Die Firmenräumlichkeiten waren sehr modern eingerichtet und aufs Beste ausgestattet. In dem offenen Empfangsbereich konnte ich die Tätigkeiten der dortigen Mitarbeitenden beobachten. Alle an und für sich hatten gut zu tun, doch hat es nach einem sprichwörtlichen Montag ausgesehen. Keiner der dort beschäftigten hatte ein Lächeln auf den Lippen. Sehr schnell konnte ich in meiner kurzen Wartezeit erkennen, dass die meisten der ca. 10 Angestellten wenig Motivation in Bezug auf ihre Tätigkeit hatten, doch den Grund hierzu konnte ich noch nicht erkennen. Als es dann kurz nach 9 Uhr war, wurde die Türe mit Schwung geöffnet. Der Niederlassungsleiter, meine Kontaktperson, kam herein und marschierte die 20 Meter durch den Flur der Produktionsfläche in meine Nähe. Mit hektischen schritten in meine Richtung, sehr ernstem Gesichtsausdruck, kein wertschätzender Blick zu seinen Mitarbeitern, kein Guten Morgen, nur eine verbissene Miene, so näherte er sich mir. Ich stand, wie immer, mit einem Lächeln auf, um Herrn Pauli zu begrüßen. Dieser teile mir im Vorbeigehen mit, er komme gleich, und zeigte mir an, dass ich wieder Platz nehmen solle um auf Ihn zu warten. Er ging an mir vorbei und die Treppe nach oben in die Führungsetage. Etwas perplex nahm ich wieder Platz und hatte Zeit über diese Situation nachzudenken. Nach vergangenen 7 Minuten, kam er die Treppe wieder herunter. Ich stand wiederum mit einem ehrlichen Lächeln auf um Herrn Pauli zu begrüßen. Dieses Mal erwiderte er, mit einem aufgesetzten Lächeln, meinen Gruß. In seinem Büro angekommen versorgte er mich sehr zuvorkommend. Im Verlauf unseres Gesprächs konnte ich es nicht unterlassen, nachzufragen, wie es mit der Mitarbeitermotivation in seinem Betrieb stehe. Herr Pauli zähle mir detailliert auf, wie lustlos seine Mitarbeitenden seien, dass er hier alles alleine machen muss, das keiner mitdenke und er nur von Leuten mit schlechter Stimmung umgeben sei. Er habe eine hohe Fluktuation und jeder neue Mitarbeiter sehr schnell in die Verhaltensmuster der bestehenden Belegschaft falle…

Über diese Gegebenheit habe ich auf meinem Weg zum nächsten Termin intensiv nachgedacht. Es war Montagmorgen 9 Uhr, noch nichts war vorgefallen. Wie sollen sich die Mitarbeitenden fühlen, bei dieser fehlenden Kommunikation und fehlenden Anerkennung ihrer Arbeit? Kein Begrüßung, kein kurzer persönlicher Kontakt, kein Lächeln. Ich unterstelle hier jetzt einmal, dass diese Situation nicht nur für den Montagmorgen galt, sondern sich regelmäßig wiederholt.
In meiner Zeit als Führungskraft und Vorgesetzter bin ich immer gut damit gefahren, meine Mitarbeiter und Kollegen persönlich zu begrüßen. Mich über ihr Wohlbefinden und die aktuell anliegenden Themen zu erkundigen. Durch den regelmäßigen Austausch steigt das gegenseitige Vertrauen. Die Mitarbeitenden öffnen sich und wissen ihre Angelegenheiten als gehört und angenommen. Dadurch hatte ich stets einen guten Überblick über die aktuelle Situation im Unternehmen, wo es gut lief als auch wo die Probleme lagen und konnte gezielt darauf eingehen. Alles in allem führt eine ehrliche und offene Kommunikation mit seinen Mitarbeitenden auf beiden Seiten zu mehr Spass und Motivation bei der Arbeit. Diese einfache Geste, des vor Ort sein, der Kommunikation und Freundlichkeit steigert zu dem das gegenseitige Vertrauen. Die Mitarbeiter stehen hinter Ihrem Chef und sind gut gelaunt bei der Arbeit.
Deshalb empfehle ich Ihnen, seinen Sie freundlich zu Ihren Mitarbeitern, gehen Sie aktiv in die Kommunikation und freuen Sie sich auf den Austausch mit ihren Mitmenschen. Falls Sie dieses bisher noch nicht gemacht haben, ist es für beide Seiten eine neue Erfahrung, welche einer Eingewöhnung bedarf. Achten Sie jedoch dabei, keinen ihrer Mitarbeitenden zu vergessen oder zu übervorteilen.  Nach und nach wächst das Vertrauen und das Lächeln kehrt zurück. Die Motivation steigt und Sie werden zusammen mit Ihren Mitarbeitern auf allen Ebenen erfolgreicher. Doch es sind nicht alle Tage gleich, auch ein Chef hat einmal einen schlechten Tag, doch wenn das positive überwiegt, wird es leichter akzeptiert, wenn der Chef mal nicht so gut drauf ist.

 

Umsetzungsmöglichkeiten:

  • Begrüßen Sie Ihre Mitarbeiter
  • Gehen Sie in den offenen Dialog
  • Lächeln Sie
  • Zeigen Sie Menschlichkeit

 

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